Rasen

Grüne saftige Rasenflächen wirken auf mich beruhigend. Das ist die Zeit, in der der Rasen und der Garten genug Feuchtigkeit bekommen.

Aber im Lauf eines Gartenjahres durchlebt der Rasen wetterbedingt verschiedene Erscheinungsformen, es sei denn man sprengt ihn fortwährend.

Beim Sprengen konzentriere ich mich eher auf meine Gemüse-, Obst- und Blumenbeete.

Den Nutzrasen laufend zu wässern, empfinde ich bei der Größe der Fläche als Wasserverschwendung. Er überlebt meist auch die trockenen Phasen  und treibt gegen Ende des Sommers neu aus.

Mein Rasen ist eher eine gemähte Wiese, d.h. hier dürfen auch Klee, Kräuter und Blumen wachsen. Im Frühjahr ist der Rasen mit den kleinen blauen Blüten der Taubnessel übersät. Das Einzige, was ich regelmäßig aussteche, ist der Löwenzahn.

Aber es gibt ein paar Tipps, wie der Rasen, die Wiese, eine ganze Weile schöner aussieht.

Dünger

  Auch ein Rasen muss in Abständen gedüngt werden, von nichts kommt nichts.

   Wächst der Rasen nicht und die Farbe sieht nicht schön aus, z.B. hellgrün, sollte man düngen.

   Das geht entweder im Frühjahr, etwa Mitte - Ende April, im Sommer  etwa Juni/Juli und im Herbst, ab September bis  

    Anfang November. Sieht der Rasen gut aus und wächst, kann auf Dünger verzichtet werden.

    Wenn gedüngt werden muss:

    Im Frühjahr und Sommer stickstoffreich, z.B. ein Dünger in der Mischung  Stickstoff, Phosphor, Kalium,  NPK 20 -5- 10.                                       

    Ein Langzeitdünger im Frühjahr hält ca. 6-8 Monate, dann kann die Sommerdüngung entfallen. Enthält er zudem noch Eisen, verdrängt er

    teilweise auch Moose im  Rasen.

    Im Herbst eher kaliumreich,  Kalium- Magnesium- Schwefel ,K Mg S 30 10 15 , für Winterhärte und Strapazierfähigkeit, z.B. hilft diese Düngung

    auch einen trockeneren Sommer besser zu überstehen.

    Rasendünger können mineralisch, organisch oder organisch-mineralisch sein. Am besten für die Natur ist der organische Dünger. 

    Die Anwendung sollte meist vor zu erwartendem Regen erfolgen oder nach der Anwendung der Rasen gesprengt werden.

Schnitt

   Regelmäßiger Schnitt, 1 x pro Woche reicht, wenn man den Rasenschnitt auffängt (und kompostiert). Mähbeginn: tagsüber 10°C, nachts frostfrei,

    letzte Maht nach dem ersten Frost, im November.

   Hohe Einstellung des Rasenmähers, also langer Rasen zu Beginn des Jahres, der sich im Sommer selbst beschattet und angenehm weich beim    

    Laufen nachgibt. Radikalschnitt wirkt kontraproduktiv!

    Meistens bleibt der Klee in Blüte stehen, was die Insekten dankbar annehmen. Man kann auch noch feuchten Rasen mähen, da er oben schon

    abgetrocknet ist.

    Im Herbst wird der Rasen wieder kürzer gehalten, ca. 5 cm, damit er im Winter bei Begehung nicht bricht.

Nachsaat

   Ab und zu nachsäen, Mitte Mai, verjüngt den Rasen. Rasensaat auf der Fläche verteilen,  Komposterde darauf streuen. Hier das Wässern                

    nicht vergessen! Nachsäen gelingt auch im Herbst, aber nur bis Mitte Oktober, damit der Rasen noch ein gutes Polster bilden kann.

Vertikutieren

   Ganz verfilzte Rasenflächen kann man im späteren Frühjahr, Mitte Mai, vertikutiern- nachdem der Rasen mindestens 2x nicht zu   

   kurz gemäht wurde, sonst nimmt der noch zarte Austrieb eher Schaden , evtl. auch dann nachsäen. 

   Sollte im Frühjahr nicht vertikutiert worden sein, kann man das im Herbst , September/Oktober , nachholen.

Neuaussaat

   Rasenneuaussaat für größere Flächen nimmt man am besten Ende April -Mai oder September -Oktober vor, aufgrund der besseren

    Bodenfeuchtigkeit. Wässern empfehlenswert.  

    Auf den schlimmsten Rasenflächen habe ich kurzzeitig  Beete angelegt. Dazu habe ich die Erde umgegraben, entkrautet und gedüngt.

    Nach 1-2 Jahren habe ich sie wieder in Rasenflächen zurückverwandelt, mit entsprechendem Erfolg!

Wässern

   Das tägliche Wässern eines Rasens mit geringen Wassermengen ist kontraproduktiv. Wichtig beim Wässern ist es, die Wurzelspitzen zu erreichen,

    wofür eine relativ große Wassermenge notwendig ist, zwischen 15 und 30 Litern pro Quadratmeter, je nach Boden.                                                

    Also wirklich nur wässern, wenn unbedingt nötig und dann wirklich ausgiebig.

   Sommergelber Rasen treibt in der Regel im Herbst oder nach dem nächsten Regenguss wieder nach, also kein Grund zur Sorge!

Herbst

   Laub im Herbst abharken, darunter sammeln sich Pilzsporen, Schimmel oder Krankheitserreger.

 

Rasensamen und tockenheitsresistente bzw. mediterrane Rasensorten

Im Normalfall säe ich Tiergarten-Mischung ein: Rotschwingel, Weidelgras, Wiesenrispe.

Für den Halbschatten verwende ich auf jeden Fall eine andere Sorte, Schattenrasensamen enthält mehr Schwingelgras und etwas andere Rispengrassorten, die auch mit weniger Licht zurecht kommen.

Eine Universalmischung gibt es nicht, letztens habe ich dazu gelesen: eine Alleskönnermischung ist die Dokumentation der Unkenntnis des Leistungsvermögens verschiedener Grasarten....dem kann ich mich nur anschließen.

Inzwischen gibt es trockenheitsresistentere Rasenmischungen mediterraner Art, die mit weniger Wasser auskommen, da die Saat tiefer wurzelt.        Zwei dieser Sorten- Sonne, Halbschatten- habe ich im September 2020 nachgesät, da das Havelland oft vom Regen verschont bleibt.

Der Rasen ist sehr gut angegangen, da es seit Anfang September gut geregnet hat. Mitte September erfolgte die Herbstdüngung. Der Rasen ist jetzt sehr dicht und die Lücken sind zugewachsen. Auch die Farbe ist im Moment sehr ansprechend.

Im vollen Schatten wächst kein Rasen! Für diese Stellen im Garten gibt es aber auch genug Schatten- Stauden, wenn der Bereich nicht zu trocken und zu dunkel ist. Hier einige wichtige Sorten: Rispenhortensien, Storchschnabel, Funkien, Pupurglöckchen, Tränendes Herz, Astilbe, Glockenblumen.

 

Erfahrungen

April 2021

Der mit trockenheitsresisten Rasensorten überarbeitete Rasen ist sehr gut über den Winter gekommen. Er ist ansehnlich grün, sehr dicht, weniger verfilzt, die Moose schon ein bisschen herausgewachsen.

Im Mai werde ich noch einmal mediterrane Rasenmischung nachsäen. Ab Juni lasse ich ihn dann länger stehen, zur besseren Beständigkeit gegen Trockenheit.

August

Die anhaltende Trockenheit hat an einigen Stellen wieder bräunliche Stellen hinterlassen, aber deutlich kleinere.

Ein Regenguss und alles wird wieder grün.

Auf eine Herbstdüngung habe ich verzichtet, da der Rasen noch sehr gut aussieht.

 

2022

Der Rasen hat den Winter auch dieses Jahr sehr gut überstanden.

Bis Ende Mai habe ich einmal gedüngt. Er ist allgemein sehr dicht und bildet ein angenehm grünes Polster.

Jetzt, im Juni, wird er an manchen Stellen braun, weil es schon lange nicht mehr richtig geregnet hat. Da ich nicht wässern möchte, warte ich auf Regen. Den Rasen mähe ich erst einmal nicht , um ihn zu schonen. Wird er zu ungleichmäßig, schneide ich nur die Spitzen mit der höchsten Rasenmähereinstellung.

Im Moment ,Juli, sieht er nicht mehr so schön aus. Auf jeden Fall muß der Rasen im Herbst kaliumreich gedüngt werden, damit er im nächsten Jahr dichter ist und die Trockenheit evtl. besser übersteht.

Ende August keimt die Hoffnung auf, dass sich der Rasen doch wieder von der Dürre erholt. Allerdings sind größere Flächen noch ganz verdorrt.

Nach dem Vertikutieren im September entscheidet sich, wo ich Rasen neu einsäen muss.

Diesen Herbst verwende ich wieder einen kaliumreichen Herbstrasendünger.

 

2023

Der Rasen hat auch dieses Jahr wieder verschiedene Erscheinungsformen überlebt.

Relativ spät im Jahr, erst Ende des Sommers sah er nicht mehr ganz so gut aus durch die Trockenheit, nicht so grün und nicht mehr so dicht.

Ab Ende September habe ich die strapaziertesten Stellen noch einmal mit trockenheitsresistenter Rasensaat nachgesät.

Der gesamte Rasen wurde vor dem Regen gedüngt.

Jetzt, November, hat er eine durchgängige satte grüne Farbe und ist wieder dicht zugewachsen. Guter Start in den Winter!

Der letzte Rasenschnitt fand Anfang November statt und beseitigte gleichzeitig einen Teil des gefallenes Laubs. Diese Mischung verteile ich unter Büschen, Sträuchern oder in Beete, damit der nackte Boden im Winter bedeckt ist. Das belebt und schützt Bodenlebewesen und schafft hier neue gute Erde.

Manche Unkrautsamen werden außerdem auf diese Weise etwas unterdrückt.

 

2024

Der Rasen sieht auffallend gut aus : schön grün und wenig verfilzt. Dafür ist die Düngung im Herbst verantwortlich.

 

 

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