Pflanzenschutz
Der noch so sorgsam angelegte Garten kann irgendwann von unerwünschten Insekten befallen werden.
Im Vorfeld kann man schon bei der Bepflanzung einige Maßnahmen ergreifen.
Mischkultur, keine Monokultur!
Verhindert Massenbefall mit Schädlingen
Gut kombiniert bilden Stauden und Blumen zum Teil Schutzgemeinschaften, siehe unten, und ziehen zudem noch Insekten zur Bestäubung an.
Nährstoffbedarf
bei der Anpflanzung berücksichtigen:
Pflanzen im Gemüsegarten sind Schwach-, Mittel- oder Starkzehrer und sollten nicht jedes Jahr an der gleichen Stellen stehen.
Ich rolliere die Bepflanzung nach Plan und dünge nach Plan, wie im Kapitel Pflanzen in Gruppen- Gemüse , schon beschrieben.
Die Fruchtfolge sieht ungefähr so aus:
1.Starkzehrer
Für den Anbau wird im ersten Jahr gedüngt.
Tomaten, Gurken, Sellerie, Chilis, Kartoffeln, Kürbis, Rhabarber, Zucchini
2. Mittelzehrer
Im Zweiten Jahr werden auf dem Beet folgende Mittelzehrer angebaut:
Zwiebeln, Möhren, Salat, Kohlrabi, Paprika
3.Schwachzehrer
Im dritten Jahr folgen die Schwachzehrer:
Erbsen, Bohnen , Radies, Rettich, Kräuter
Mit drei Beeten und gezieltem Fruchtwechsel kann man also ganz einfach verhindern, dass der Boden anbaumüde wird ,die Pflanzen schwächeln und anfällig für Krankheiten und Insekten werden.
Nährstoffbedarf
Aber auch Stauden/Blumen haben einen unterschiedlichen Bedarf an Wasser, Nährstoffen, Kalk oder Empfindlichkeiten und Vorlieben.
Aufgabe des Gärtners ist es also den Ansprüchen der Pflanzen gerecht zu werden, denn sonst verschwinden diese Pflanzen ganz einfach.
Deshalb nehme ich rechtzeitig Ableger, Samen und in gewissen Abständen pflanze ich so manche Pflanze um, wenn sich der Boden erschöpft hat oder der Standort doch nicht so optimal ist.
Düngen
Zum Düngen verwende ich vorrangig organische Dünger, z.B. gekörnten Rinderdung, der leicht zu handhaben ist, und Hornspäne.
Bei den Mengen orientiere mich eher am unteren Wert.
Dazu gesiebten Kompost von meinem Komposthaufen, auf dem ich Rasenschnitt, Pflanzen, gehäkseltes Geäst und Laub kompostiere, und, nicht zu vergessen,Kompost aus dem Schnellkomposter, den ich hauptsächlich mit pflanzlichen Küchenabfällen füttere.
Auch selbst angesetzte Brennnesseljauche ist gut zum Düngen und zum Spritzen
geeignet.
Unkräuter landen auch im Kompost, allerdings steche ich entweder vor ihrer Blüte oder entferne die Blütenstände, damit sie nicht mit dem Kompost
wieder in die Beete gelangen, ganz verhindern kann man das aber meistens nicht!
Im Herbst und im Frühjahr siebe ich den Kompost und verwende ihn entsprechend.
Auch setze ich regelmäßig Brennesselbrühe an, die auch zum Düngen geeignet ist.
Wasserbedarf
Pflanzen mit ähnlichem Wasserbedarf pflanze ich, wenn möglich, nebeneinander. Außerdem vertragen nicht alle Pflanzen eine Beregnung, z.B. Gurken und Tomaten- diese pflanze ich daher immer außerhalb dieses Bereichs und wässere von unten.
Regelmäßiges Harken oder Hacken nach dem Regen oder der Beregnung spart Wasser, ebenso wie das Mulchen, d.h. eine Abdeckung aus Häcksel ( zerkleinerten Pflanzenteilen, Heckenschnitt, Baumschnitt oder Rasenschnitt) rund um die Pflanzen. Abdeckung funktioniert auch sehr gut mit großen Blättern, z.B. vom Rhabarber.
Empfindliche Pflanzen, die zu Grauschimmel neigen, wässere ich von unten und eher morgens, z.B. Rosen, Erdbeeren, Stockrosen, damit sie in aller Ruhe wieder
abtrocknen können, umempfindliche und junge Pflanzen oder auch ausnahmsweise die Rasenfläche eher abends, damit die Feuchtigkeit besser einwirken kann.
Schutzpflanzen
Nachfolgend einige Beispiele, welche Blumen und Kräuter Schutzgemeinschaften bilden.
Minze. gegen Schnecken und Kohlweißlinge
Salbei: Universalbeschützer, z. B. beim Rhabarber gegen Schnecken
Bohnenkraut: gegen Läuse und weiße Fliege, Kohlweißling
Kamille: Pilzbefall, gegen Nematoden - Bodenälchen
Lavendel: Blattläuse, wird gern zu Rosen gepflanzt
Kaiserkrone: Wühlmäuse ( hatte ich noch nicht)
Gartenkresse Blutläuse, Blattläuse
Kapuzinerkresse: Gurkenkäfer ( kenne ich noch nicht)
Basilikum: Mücken, Tomatenholzwurm ( kenne ich auch nicht)
Dill: Kohlweißling
Ringelblume: Allzweckwaffe gegen Schädlinge, Nematoden, und sehen dazu noch hübsch aus
Knoblauch: hält Schnecken und Raupen fern, schützt Saatpflanzen
Ysop: gegen Raupen, wunderhübsches Blau!
Studentenblumen: gegen Nematoden und Fadenwürmer
Sonnenhut: gegen Nematoden
Storchschnabel: hält Schnecken fern, als Randbepflanzung, Unterpflanzung, Abgrenzung
Tomaten: halten Kohlweißlinge auf Abstand, pflanze sie daher zum Grünkohl
Kräuter: ihr Duft erfüllt den gleichen Zweck, s.o. ( Thymian, Rosmarin, Salbei)
Nacktschnecken, Kriechbarriere, Schutzpflanzen
Gegen Nacktschnecken hilft am besten das Absammeln morgens und abends. Sandstreifen aus groberem Sand unter Wegen und rund um Beete oder Pflanzen gestreut, kann als Kriechbarriere manchmal hilfreich sein, Gesteinsmehl erfüllt den gleichen Zweck.
Doch eine Massen- Invasion kann all das nicht aufhalten, wie ich im Mai 24 feststellen musste. Mein Bohnenbeet sieht jämmerlich aus.
Mein letzter Versuch: alle Pflanzen , die Schnecken nicht mögen, als lockere Randbepflanzung . Dazu zählen:
Storchsschnabel, Phlox, Päonien, Funkien- dunklere z. B. blau-grüne, Katzenminze, Kapuzinerkresse, Johanniskraut, Duftpelargonien, Frauenmantel, Akelei und Gewürze wie Rosmarin, Thymian und Majoran. Aber in der Not verspeisen die Schnecken auch Funkien, egal welche Farbe.....
Ein bisschen Chilipulver mit Zimt gemischt habe ich auch schon gestreut. Mal abwarten, wie es da weitergeht.
Werde in Zukunft meine Beete sonniger gestalten, mit mehr Zwischenräumen und die Bearbeitung mit dem Spaten reduzieren. Dadurch
entstehen weniger Hohlräume für die Eiablage.
Gute und schlechte Nachbarschaften
Manche Gemüsepflanzen vertragen sich untereinander nicht.
Es gibt gute und schlechte Nachbarschaften, wie im wirklichen Leben.
Ein paar Tipps:
Gurken nicht mit Tomaten und Kartoffeln
Buschbohnen nicht mit Erbsen und Zwiebeln
Erbsen nicht mit Kartoffeln
Kopfsalat nicht mit Petersilie und Sellerie
Sellerie nicht mit Kartoffeln und Salat
Zwiebeln nicht mit Erbsen und Buschbohnen
Knoblauch nicht mit Erbsen und Buschbohnen
Nützlinge im Garten fördern
Für das Jahr 2023 habe ich mit meinen Nachbarn den gemeinsamen Zaunbereich von Unkraut und Rasen befreit. Hier wird ein gemeinsamer Wildblumenstreifen über fast 20 m Länge angelegt, der von Sommer bis Herbst allen möglichen Insekten als Nahrungsquelle dienen soll.
Auf meiner Gartensseite habe ich außerdem größere Beete für gemischten Sommerblumen vorbereitet.
2024
Aus dem reinen Wildblumenstreifen ist ein gemischter Stauden- und Wildblumenstreifen geworden. Im Frühjahr habe ich Wildblumen nachgesät.
Nisthilfen
für Vögel und Fledermäuse nicht vergessen, ebenso Insektenhotels.
Manchmal reicht auch schon eine etwas unaufgeräumte Gartenecke, wo der Natur freien Lauf gelassen wird oder das Laub im Winter liegen bleibt.